Ist unser Trinkwasser wirklich in Ordnung ? Wir hakten nach

30.01.2021 Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen traf sich mit dem Geschäftsführer der Gemeindewerke Everswinkel Bernhard Feikus zum gemeinsamen Gedankenaustausch. Vor dem Hintergrund der sich häufenden trockenen Sommer und der Ausweisung von immer mehr Baugebieten, aktuell insbesondere Bergkamp III, wurden die Wasserkapazitäten, die Trinkwasserqualität und auch eventuelle Nitratbelastungen im Trinkwasser angesprochen. Ebenso standen die Themen "Photovoltaikanlagen" und "Windkrafträder" auf der Tagesordnung.
Von Bernhard Feikus gab es durchweg gute Nachrichten. Die Trinkwasserversorgung für Everswinkel und Alverskirchen ist gesichert. Dennoch sieht er es durchaus kritisch, wenn in heißen Sommermonaten gleichzeitig die Rasenflächen gesprengt werden. Das Trinkwasser unserer Gemeinde hat eine hervorragende Qualität. Mineralstoffe wie Kalium und Kalzium werden absichtlich nicht herausgefiltert und heben so den Gesundheitswert des Wassers für die Verbraucher. Einziger Wermutstropfen sind die auftretenden Kalkablagerungen. Gegenüber dem Gesundheitswert des Wasser ist dieser Kritikpunkt allerdings zu vernachlässigen. Um eine Keimentwicklung auszuschließen, wird das Trinkwasser bei der Aufbereitung mit UV-Strahlen desinfiziert. "Wir können uns unser Leitungswasser also schmecken lassen. Positiver Nebeneffekt: Leitungswasser hat gegenüber Mineralwasser in Flaschen einen deutlich niedrigeren ökologischen Fußabdruck, ist nachhaltig und schont den Geldbeutel des Verbrauchers" so Marion Schniggendiller, stellvertretende Fraktionssprecherin.
Aber wie sieht es mit der Nitratbelastung aus der Landwirtschaft aus? Klare Antwort von Feikus: "Von allem, was auf den Acker geht, wird irgendwann etwas über das Grundwasser auf unseren Tischen landen. Die Nitratbelastung unserer Brunnen liegt aktuell mit weniger als 50 Prozent deutlich unter dem zugelassenen Grenzwert." 
Beim Thema Energiemanagement werden Photovoltaikanlagen vom GWE-Geschäftsführer Feikus ganz klar favorisiert. "Diese Anlagen faszinieren mich seit 20 Jahren. Grundsätzlich sind die Verdienstmöglichkeiten für Privatleute zwar geringer geworden, wirtschaftlich sind sie dennoch und funktionieren auch im hohen Alter noch tadellos", so Feikus. Jeder könne sich über das Photovoltaikkataster bzgl. seiner eigenen Immobilie informieren und verwies dabei auf die Stadt Münster, die bereits fleißig die Installationen von PV-Anlagen fördert.
Angesprochen auf die Windkraftanlagen, die immer noch bei vielen Bürgern nicht so gerne gesehen werden - insbesondere zu den ins Stocken geratenen Planungen nördlich von Everswinkel - erklärte uns Feikus: "Die GWE wird vorerst keine eigene Anlage dort errichten und betreiben. Diese Windkraftanlagen, die dort geplant sind, sind für die GWE nicht machbar.“ 

Zum Schluß wurde noch ein Blick auf das Vitusbad gerichtet, das seit November geschlossen ist. Feikus erklärte, dass man die Zeit nun genutzt habe um neue Geräte (Kassensysteme, Datenleitungen etc. ) zu installieren. „Die Wassertemperatur ist natürlich abgesenkt, aber sonst passiert da nichts. Still ruht der See", so seine Worte. Sollte es in absehbarer Zeit ein Signal geben, dass man wieder öffnen darf, könne das Bad in ca. zehn Tagen wieder auf die gewohnte Temperatur hochgefahren werden. Die Mannschaft sei zwar in Kurzarbeit, dennoch schaue täglich jemand nach dem rechten. Am Ende gab es ein großes Lob von Feikus an die Badegäste, die bis Oktober 2020 ins Bad kamen. Die Hygienemaßnahmen seien sehr gut angenommen worden, es gab keinerlei Probleme und keine Nervosität. Persönlich glaubt er aber nicht, dass es vor Ende Februar wieder losgehen wird, hier ist also weiterhin Abwarten angesagt. „Es ist eine harte Nuss, das kann ich Ihnen sagen“, resümierte er.

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