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Unser Wahlprogramm für 2025

Bündnis 90/DIE GRÜNEN
Ortsverband Everswinkel-Alverskirchen
Wahlprogramm zur Kommunalwahl am 14. September 2025

Zukunft beginnt bei uns vor Ort

Unsere Welt verändert sich – und mit ihr auch das Leben in unserem Dorf. Die Klimakrise,
gesellschaftliche Spannungen und wirtschaftliche Unsicherheiten sind längst keine abstrakten
Größen mehr – sie prägen zunehmend unseren Alltag. Gleichzeitig eröffnen sich neue Spiel-
räume: Gerade auf kommunaler Ebene können wir pragmatisch und vorausschauend handeln.
Wir GRÜNE in Everswinkel und Alverskirchen stehen für eine Politik, die über den Tag hin-
ausdenkt. Unser Ziel ist es, unser Dorf so zu gestalten, dass auch kommende Generationen
gerne, gesund und sicher hier leben können – mit bezahlbarem Wohnraum, lebendigen Nach-
barschaften, moderner Infrastruktur und einer intakten Umwelt.
Dieses Programm zeigt, wie wir das angehen wollen – sachlich, lösungsorientiert und im stän-
digen Dialog mit den Menschen vor Ort.

Klimaschutz und Umwelt
Ob auf dem Schulweg, beim Einkauf oder im Garten – Klimaschutz beginnt im Alltag. Wäh-
rend andere darauf setzen, dass alles irgendwie bleibt wie es ist, sagen wir: Die Klimakrise ist
real, sie betrifft auch unser Dorf – und sie braucht entschlossenes, durchdachtes Handeln.
Unsere Vorschläge sind konkret und machbar:

• Ein verbindliches Klimaschutzkonzept mit konkreten Maßnahmen und einer kommunalen Klimamanagerin – wie es viele vergleichbare Gemeinden längst erfolgreich umsetzen.
• Ausbau von Photovoltaik auf öffentlichen Gebäuden, Eigenverbrauch stärken. Regenerative Energieerzeugung in Bürgerhand stärken und fördern.
• Öffentliche Flächen naturnah gestalten: Blühwiesen, heimische Stauden, klimaresistente Bäume.
• Einführung einer Baumschutzsatzung – als klares Bekenntnis zum Erhalt unseres Ortsgrüns.
• Vorrang für Nachverdichtung – neue Bauflächen nur bei nachgewiesenem Bedarf und in enger Abwägung.
• Förderung naturnaher Gärten.
• Entsiegelung unnötig versiegelter Flächen und Rückbau von Schottergärten erleichtern und attraktiveren – mit klaren Anreizen durch Förderung.

Mobilität und Verkehr
Wer das Auto stehen lassen kann, sollte gut ans Ziel kommen – und wer darauf angewiesen
ist, verdient sichere Wege. Moderne Mobilität ist klimafreundlich, verlässlich, inklusiv – und
hat den ÖPNV als starkes Rückgrat. Das Fahrrad ist für uns ein zentrales Verkehrsmittel:
emissionsfrei, leise, günstig und gesund.

• Sichere Rad- und Fußwege, besonders auf Schulwegen.
• Lückenschluss im Radwegenetz (z. B. Münsterstraße, Sendenhorster Straße).
• Mehr Busverbindungen am Abend und Wochenende – insbesondere nach Warendorf.
• Förderung von Car-Sharing, Ausbau von Ladesäulen.
• Die Realisierung eines barrierefreien Fußwegenetzes in Everswinkel und Alverskirchen.

Wohnen und Ortsentwicklung
Everswinkel muss ein Ort bleiben, in dem Familien Heimat finden und jüngere wie ältere
Menschen gut versorgt leben können. Wohnraum muss bezahlbar sein und den Bedürfnissen
der Menschen entsprechen – er darf nicht zum Anlageobjekt werden. Niemand soll gezwungen sein, Everswinkel zu verlassen, weil er keine passende und bezahlbare Wohnung findet.
Wir setzen uns ein für:

• Mindestens 30 % sozialer und barrierefreier Wohnraum bei neuen Projekten.
• Eine kommunale Wohnbaugesellschaft, die soziale Ziele eigenständig umsetzt.
• Verdichtung im Bestand statt immer neuer Flächenverbrauch.
• Neue Baugebiete nur in begründeten und dauerhaft tragfähigen Ausnahmefällen –
wenn Wohnraumbedarf nicht anders gedeckt werden kann.
• Barrierefreie Wohnungen in Zentrumsnähe.
• Bebauungspläne, die ökologisches Bauen und architektonische Kreativität zulassen.
• Bei Umgestaltungen im Dorf als Leitlinie lebendige Treffpunkte für Jung und Alt mit hoher Aufenthaltsqualität schaffen.
• Eine stärkere Beachtung der Perspektive von Kindern bei der Gestaltung des Straßenraums, um die Sicherheit auch der jungen Verkehrsteilnehmer zu erhöhen.
• Bürgerbeteiligung bei allen Maßnahmen.

Landwirtschaft
Die Landwirtschaft gehört zum Rückgrat unserer Gemeinde – ökonomisch, kulturell, landschaftlich. Ohne unsere Landwirtinnen und Landwirte ist Naturschutz kaum denkbar – sie gestalten unsere Landschaft maßgeblich mit. Deshalb müssen wir mit ihnen gemeinsam Lösungen entwickeln – nicht über ihre Köpfe hinweg.

Unser Ansatz ist partnerschaftlich:
• Regionale Vermarktung, Hofläden und solidarische Landwirtschaft gezielt fördern.
• Kooperationen für mehr Arten- und Gewässerschutz – etwa durch mehrjährige Blühstreifen, artenreiche Feldränder, extensiv genutzte Wiesen oder Gewässerrandstreifen.
• Kontinuierlicher Austausch zwischen Gemeinde und Landwirtschaft – für tragfähige und praxisnahe Lösungen.

Jagd und Artenschutz
Ein funktionierendes ökologisches Gleichgewicht braucht aktive Mitwirkung – auch durch die
Jägerschaft. In einer durch menschliche Eingriffe veränderten Landschaft spielen Jäger:innen
eine wichtige Rolle für das Gleichgewicht von Arten und Lebensräumen. Diese Arbeit verdient Respekt und Unterstützung:

• Kooperation bei der Pflege artenreicher Lebensräume.
• Dialog zwischen Jägerschaft, Naturschutz, Politik und Öffentlichkeit fördern.
• Gefährdete Arten wirksam schützen – pragmatisch und fundiert.

Frauen, Kinder und Familien stärken
Eine gerechte Gemeinde achtet besonders auf die Bedürfnisse derjenigen, die oft übersehen
werden – und schafft Bedingungen, in denen alle Menschen selbstbestimmt, sicher und ohne
Angst leben können. Frauen, Kinder und Familien tragen unsere Gesellschaft – sie verdienen
mehr als warme Worte: konkrete Unterstützung, Schutzräume und echte Teilhabe.
Wir GRÜNE setzen uns dafür ein:

• Für mehr bezahlbare, flexible Kinderbetreuung – wohnortnah, familienfreundlich, verlässlich.
• Für gleiche Chancen für Frauen in Politik, Verwaltung und Führungspositionen – mit gezielter Förderung und Sichtbarkeit.
• Für wirksamen Schutz vor häuslicher Gewalt – durch starke Netzwerke, gut ausgestattete Frauenhäuser, präventive Angebote und Schaffung einer Anlaufstelle für von Gewalt betroffener Frauen.
• Für gesunde, regionale Schulverpflegung mit einem höheren Bio-Anteil – damit gutes Essen für alle zugänglich ist.
• Für einen Härtefallfonds, der Familien in Not schnell und unbürokratisch unterstützt –
weil niemand durchs Raster fallen darf.

Bildung und Soziales
Gute Bildung, soziale Infrastruktur und medizinische Versorgung sind Grundpfeiler für eine
starke Gemeinschaft – von der Kita bis zum Pflegeheim.
Wir setzen uns ein für:

• Stärkung aller Schulformen und frühkindlicher Bildung.
• Inklusive Lernumgebungen mit ausreichend Fachpersonal.
• Aufbau eines medizinischen Versorgungszentrums – mit Fokus auf fachärztliche Versorgung, insbesondere Kinderärzt:innen.
• Die Schaffung einer Rettungswache in Everswinkel.
• Erweiterung des Angebots an betreutem Wohnen und Entwicklung neuer Wohnformen für ältere Menschen.
• Mehrsprachige, vernetzte Beratungsangebote – niedrigschwellig und digital unterstützt.
• Nachhaltige Investitionen in die soziale Infrastruktur – von Schulgebäuden bis zur Seniorenarbeit.

Starke Wirtschaft – solide Finanzen
Everswinkel ist ein attraktiver Wirtschaftsstandort – das zeigt sich im Wachstum etablierter
Betriebe ebenso wie in der Ansiedlung neuer Unternehmen. Verlässliche Gewerbesteuerein-
nahmen sorgen für solide kommunale Finanzen und schaffen Handlungsspielräume für wichtige Aufgaben der Daseinsvorsorge.
Gleichzeitig ist klar: Fläche ist begrenzt – unendliches Wachstum ist eine Illusion. Deshalb müssen Erweiterungen von Gewerbegebieten ökologisch vertretbar, wirtschaftlich sinnvoll
und realistisch umsetzbar sein.

• Wir setzen uns ein für die Erweiterung des Gewerbegebiets Grothues-Ost.
• Die Schaffung eines Industrie- und Gewerbegebiets Nord lehnen wir in der bislang geplanten Form aus ökologischen und aus ökonomischen Gründen ab.
• Wir wollen günstige Rahmenbedingungen für ortsansässige Unternehmen erhalten und
gezielt stärken – mit Fokus auf Energieeffizienz, Nutzung erneuerbarer Energien und
naturnahe Gestaltung von Betriebsflächen.
• Ein kommunaler Haushalt ist für uns nur dann zukunftsfähig, wenn ein strukturelles
Gleichgewicht erreicht ist: Die Gemeinde darf auf Dauer nicht mehr ausgeben, als sie einnimmt.

Demografischen Wandel aktiv gestalten
Der demografische Wandel verändert unsere Gemeinde: Die Zahl älterer Menschen wächst,
während die junge Generation kleiner wird. Diese Entwicklung betrifft alle Lebensbereiche –
vom Wohnraum über die Mobilität bis zur Gesundheitsversorgung.
Wir GRÜNE wollen diesen Wandel nicht nur verwalten, sondern vorausschauend gestalten –
mit generationengerechten Strukturen, neuen solidarischen Konzepten des Zusammenlebens
und einer Infrastruktur, die allen Altersgruppen gerecht wird.

Kultur, Sport und Bürgerbeteiligung
Unsere Dorfgemeinschaft lebt vom Mitmachen. Engagement braucht Raum, Anerkennung –
und Strukturen, die Beteiligung ermöglichen. Deshalb wollen wir neue Wege eröffnen, wie
Bürgerinnen und Bürger sich informieren, einbringen und Gehör verschaffen können – analog
und digital, offen für alle.
Wir setzen uns ein für:

• Unterstützung für kulturelle Vielfalt – auch abseits klassischer Institutionen.
• Echte Beteiligungsformate: Bürgerdialoge, digitale Beteiligung, Online-Abstimmungen.
• Bewegungsangebote im öffentlichen Raum – generationenübergreifend.
• Förderung von Treffpunkten und offenen Veranstaltungsräumen, die kreatives Schaffen sichtbar machen und kulturellen Austausch ermöglichen.
• Unterstützung lokaler Kulturinitiativen, Musikgruppen, Theater- und Kunstprojekte –
besonders von jungen Menschen und Ehrenamtlichen.

Digitalisierung: Ein modernes Rathaus für alle
Die digitale Transformation ist eine zentrale Herausforderung und Chance zugleich – auch für
unsere Gemeinde. Wir GRÜNE wollen Everswinkel und Alverskirchen fit für die digitale Zukunft machen. Digitalisierung soll den Alltag erleichtern, Verwaltung bürgernäher machen
und allen Menschen gleichberechtigten Zugang zu kommunalen Leistungen ermöglichen.
Unser Ziel ist ein „Rathaus vom Sofa aus“: Alle Formulare, Anträge und Verwaltungsleistungen sollen online verfügbar, verständlich und barrierefrei nutzbar sein – unabhängig von
Zeit und Ort.

• Vollständige Digitalisierung aller Verwaltungsdienstleistungen – vom Bauantrag bis zur Geburtsurkunde.
• Nutzerfreundliche, datensichere und mehrsprachige Website der Gemeindeverwaltung.
• Persönliche Beratung weiterhin vor Ort – aber ergänzt durch digitale Sprechstunden via Video.
• Ausbau digitaler Bürgerdienste für mehr Transparenz, z. B. durch Online-Terminvereinbarungen, Statusabfragen und Beteiligungsformate.
• Digitalisierung von Rats- und Ausschusssitzungen mit Live-Streams – für mehr Teilhabe und Nachvollziehbarkeit.

Gemeinsam. Gerecht. GRÜN.
Am 14. September 2025 entscheiden Sie über die Zukunft unserer Gemeinde. Wer GRÜN
wählt, entscheidet sich gegen das bloße „Weiter so“ – und für eine Politik, die die Herausforderungen unserer Zeit anerkennt und zukunftsfähige Lösungen entwickelt.
Wir stehen für ökologische Verantwortung, soziale Gerechtigkeit, eine leistungsfähige Infrastruktur und langfristige Perspektiven – statt für Realitätsverweigerung und ideologische Routinen.
Gemeinsam gestalten wir den Wandel – nicht irgendwann, sondern jetzt. Für ein Dorf, das zusammenhält. Für eine Zukunft, die wir zusammen möglich machen.
Gestalten wir gemeinsam die Zukunft von Everswinkel und Alverskirchen.
Mutig. Nachhaltig. Für alle.

Gründe, die mich bewegen, dieses Amt zu übernehmen

An erster Stelle steht mein Wille zur Verantwortung gegenüber Mensch und Natur. Das wurde mir vor allem in der Zeit nach meinem Abitur 1987/88 in Kolumbien klar, wo ich über ein Jahr lang einen Freiwilligendienst u.a. für Straßenkinder in Medellín im Resoziali- sierungsprojekt „Ciudad Don Bosco“ leistete. Diese Erfahrungen weckten in mir den Wunsch, bestehende gesellschaftliche Strukturen grundlegend verstehen zu lernen, um sie dann verbessern zu können. Daraufhin habe ich das Studium der Sozialwissenschaften mit den Fächern Soziologie und Politik an der Universität in Münster und Berlin aufgenommen und studiert. In meiner derzeitigen Tätigkeit als Geschäftsführer an der Waldorfschule fand ich in Everswinkel schnell den Anschluss und Kontakt zur Gemeinde, dem Bürgermeister, den Kirchengemeinden, dem SC DJK, den Parteien und vielen anderen Menschen.

Mein Lebenslauf

Jürgen Günther, *1962 im Münsterland geboren, verheiratet, Vater von zwei erwachsenen Kindern, lebe und arbeite seit 2004 sehr gerne als Geschäftsführer an der Freien Waldorfschule in Everswinkel. Von Beruf bin ich Diplom Soziologe und Betriebswirt. Mein erster Beruf war Koch. Danach absolvierte ich über den zweiten Bildungsweg mein Abitur und das Hochschulstudium. Hier studierte ich Politik. Anschließend war ich hauptberuflicher Mitarbeiter (Kreisjugendwart) der Evangelischen Kirche in Berlin/ Brandenburg und leitete eine Außenwohngruppe des Kinderheims St. Mauritz in Münster. Seit meinem 40. Lebensjahr bin ich als Geschäftsführer für soziale Berufe tätig.

Private Interessen

Meine Freizeit verbringe ich gerne mit meiner Familie, in der Natur (Schwimmen, Radfahren und Wandern) und beim guten Essen in der Gemeinschaft. Darüber hinaus spiele ich gerne Badminton und Tennis im SC DJK. Ehrenamtlich unterstütze ich als Vorstand den ICJA Freiwilligenaustausch weltweit e.V. und bin sachkundiger Bürger im Schul-, Sport- und Kulturausschuss der Gemeinde. Seit Anfang 2019 bin ich zudem Mitglied bei den Grünen-Everswinkel.

Meine politischen Ziele für eine lebenswerte Gemeinde wären :

  • Erhalt und Stärkung der ärztlichen Versorgung. Rahmenbedingungen zur Ansiedlung von weiteren Facharztpraxen, u.a. Kinderarzt, schaffen.
  • Bürgerbeteiligung und Transparenz von Entscheidungen
  • Förderung der Kinder- und Jugendarbeit/ Familien
  • Förderung einer autarken Versorgung der Gemeinde/ Infrastruktur
  • Inklusion/ Integration von sozial benachteiligten Gruppen Konsolidierung des Haushalts/ Finanzen
  • Partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Kirchengemeinden, Schulen und Kitas
  • Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung unter Berücksichtigung von Kultur, Politik und Wirtschaft
  • Stärkung des Umweltschutzes in Hinblick auf Bau, Klima, Lärm, Ressourcen und Verkehr
  • Unterstützung der örtlichen Betriebe, der ökologischen Landwirtschaft, Vereine und Verbände

Meine Familie ist mein Lebensmittelpunkt

Und sonst so ......

Aus der Zeit meiner ersten Ausbildung zum Koch ist noch einiges übrig geblieben. Meine Familie freut sich immer, wenn ich in meiner Freizeit für das gemeinsame Essen sorge. Ich koche gerne mit frischen Lebensmitteln aus der Region, z. B. Bratkartoffeln mit Spiegelei und gemischten Salat. Übrigens mag ich seit meiner Kindheit her auch die Tiere sehr gerne. Eine Katze könnte ich mir als Haustier gut vorstellen. Noch viel lieber aber Hunde, wie unseren lieben Joe, eine Mischung aus Golden Retriever/ Labrador, der schöne 18 Jahre mit uns verbrachte.